Indoor-Training ist zurzeit in aller Mund. Zu erst waren es der verrückte Kanadier Lionel Sanders und Zwift, nun sind viele bekannte Größen indoor und online unterwegs. Indoor-Training auf dem Smarttrainer ist akzeptiert und teilweise sogar en vogue.
Na gut, nicht nur! Im Radsport gibt es viele Puristen. Quasi eine „Fuck you Zwift“-Bewegung, die in Indoortraining die Manifestation des Teufels sehen und behaupten, dass damit die Natur des Radsports verloren geht. Zum Teil haben sie hier nicht einmal unrecht, momentan hat man überall Anzeigen und Displays. Wattwerte, Trittfrequenz, Herzfrequenz und und und…
Und dann gibt es noch die ganz harten. Die, die behaupten, dass echtes und hartes Indoor-Training nur mit TrainerRoad und co. passiert. Stumpf auf eine gelbe Linie gucken, die über blaue Blöcke fährt. Hart in den Beinen, hart in der Rübe.
Was sol ich sagen? In allem steckt sehr viel Wahrheit und alle diese Eigenschaften kann man für das Indoor-Training positiv für sich nutzen.
Dieser Beitrag soll keine wissenschaftliche Abhandlung über positive und negative Effekte vom Indoortraining sein, sondern nur meine persönliche Pro- und Contra-Liste. Warum schreibe ich das auf? Na ja, ich war heute – bei bestem Wetter! – mit dem Rad indoor unterwegs.
Warum das? Das hatte drei Gründe: Zum Einen wollte ich Zeit sparen. Bis man umgeozgen ist, alle Sachen gepackt hat, das Rad geschnappt und draußen ist und dann noch aus der Stadt rausgefahren ist und mit dem Training beginnen kann geht meist schon sehr viel Zeit (>30 Min) ins Land. Zusätzlich hatte ich ein paar Inhalte im Training, die ich auf dem Trainer deutlich gezielter angehen kann. Abschließend ging es mir um die Temperatur. Wenig Belüftung, aufgehitzter Körper. Schweiß, Salzverlust, Wasser und Salzversorgung. Ausprobieren und anpassen. Kona is calling.
Meine Pros und Cons
Was ist cool?
- Zeiteffizient und flexibel
- Gute Kontrolle über Intensitäten
- Keine Unterbrechung
- Mentales Training (Stumpf ist Trumpf!)
- Simulation von Strecken möglich
- Hitzeanpassung
- Herausforderung
- Immer ausreichend Wasser und Verpflegung da
- Kein Straßenverkehr (Sicherheit!)
- Auch bei Müdigkeit möglich (easy spinning ohne vom Bock zu fallen)
Und was nicht?
- Man genießt die Landschaft, die Natur und die pure Freiheit nicht
- Bike Handling verschlechtert sich
- Der Wettkampf ist draußen, also keine perfekte Wettkampfsimulation
- Der Arsch tut weh 😉
Und ihr so?
Wann greift ihr zum Rollentraining und wo seht ihr Vor- und Nachteile? Gern kommentieren und diskutieren 😉
1. Fährst du immer oben ohne? (Ist ernst gemeint). Ich beginne meist mit Laufshirt und ende oben ohne oder ich wechsele. Aber alles doof mit dem Schwitzen…
2. Man kann auch trainieren wenn’s draußen düster ist.
3. Man kann Fernsehen (Fußball, Biathlon oder Dart sind meine Favoriten)
4. Man kann das Babyphone im Auge behalten, das Training unterbrechen, wenn die Kids aufwachen und dann weitertrainieren.
5. Man muss das Rad nicht putzen.
6. Man kann einen Platten reparieren. (Hatte ich echt schon)
7. Man muss keinen Helm tragen.
1. In der Regel ja und der Schweiß spornt mich an 😛
2. Stimmt! Nicht nur zeiteffizient, sonder auch flexibel. So kriegt man Job, Family und Training irgendwie unter einen Hut
5. Nach so einer schwitzigen Angelegenheit putze ich das Rad. Schweiß in den Alu/Carbon-Kontaktflächen ist nicht gut. Das reagiert und wird zu einer Art Batteriesäure. Trotz Handtuch und Schweißfänger ist der Lappen Pflicht.