Morgen ist es soweit, mein erster Triathlon… für 2019. Den eigentlichen ersten – die Mitteldistanz in der Wasserstadt Limmer – habe ich ja leider absagen müssen, also wird es die Kurzdistanz in Peine. Und warum ist das einen Betrag wert?
Nun ja, erstens bin ich heiß endlich einen Triathlon machen zu dürfen. Noch nicht wirklich fit, aber irgendwie will man ja immer noch etwas mehr Vorbereitung… aber wenn man sich das unendlich aussuchen kann, dann kommt man nie zum Punkt. Egal wie die Leistung ist, ich habe Lust ein Rennen zu machen!
Zweitens ist es auch noch der Triathlon meines Vereins. Heimtriathlon so zu sagen. Und ein verdammt schöner sogar! Praktischer Weise habe ich mir beim Aufbauen der Veranstaltung auch gleich mal einen Finger demoliert. Zwei Stahlstreben krachten mit Kawums aufeinander und mein Finger war dazwischen irgendwie nicht so gut aufgehoben. Jetzt pochert mein rechter Ringfinger, dunkelrot gefärbt, vor sich hin. Für das Schwimmen mache ich mir da ein paar Sorgen, der Druck gegen das Wasser könnte etwas wehtun 🙁 Aber was soll’s – es ist Triathlon und mein Topergebnis wird’s eh nicht werden… Also Spaß haben.
Und drittens?
Drittens: 2015 habe ich hier auf der olympischen Distanz meinen allerersten richtig Triathlon gemacht. Und meine Erinnerungen an meinen ersten Triathlon sind einfach genial.
Im Vorfeld habe ich mir Gedanken um jedes Detail gemacht. So ticke ich, wenn ich eine Aufgabe zu bewältigen habe, die ich noch nie bewältigt habe. Ich kümmere mich mit Lösungen für alle ihre kleinen Bestandteile und bereite mich auf alles irgendwie vor. Selbst logistisch. Ich hatte mich damals in meinem Heimatdorf bei meinen Eltern einquartiert. Der Ort ist quasi um die Ecke und die An- und Abfahrten zum Aufbauen, Wettkampf und co. sind einfach einfacher. Dieses „auf’s Land ziehen“ ist seit dem Tradition und habe es eigentlich vor allen wichtigen Wettkämpfen so gehalten. Vor den Langdistanzen war ich die ganze Tapering-Woche da. Morgens entspannt ins Freibad, nachmittags eine Runde durch die Dörfer, ansonsten aufs Sofa oder ins Gästezimmer zurückziehen und erholen. Ach und natürlich mich ganz „egoistisch“ bekochen lassen. Hey liebe Eltern, falls ihr das lest: danke, dass ich das immer wieder machen darf.
Doch trotz der pingeligen Vorbereitung schoß die Aufregung durch die Decke. Ich kann mich noch an die verkehrtherum aufgesetzt Schwimmbrille erinnern. Oder an das Feeling beim Schwimmen, denn das war ja die allergrößte Unbekannte für mich. Erst überraschend gut weggekommen, dann von der ganzen Gruppe überschwommen. Immer mal wieder habe ich nach hinten geguckt, um zu schauen ob da noch welche hinter mir sind. Ja, irgendwo waren da welche. Aber ich hab dann lieber nicht genau hingeguckt, nicht dass die schon die Badekappen der Startgruppe nach uns tragen.
Auf das Radfahren hatte ich mich am meisten gefreut. Und es war auch irgendwie geil. Aber irgendwie auch schon eine Melange aus „Jawohl, gib Gas“ und „hoffentlich keinen Platten“. Auch ein Gefühl, was mich immer mal wieder durch die Wettkämpfe begleitet.
Zum Laufen hatte ich mir gedacht: wenn es zu vor zu schnell war, dann brichst du hier ein, also fang erst mal kontrolliert an. Ich wollte ja gern unter 40 Minuten laufen. Denn das war so irgendwie eine runde Zeit die ich immer beim Laufen im Kopf hatte. Also bedeutete das erst einmal nicht schneller als ein 4er Schnitt laufen und dann am Ende schneller werden. So der Plan… in der Praxis haben sich ein fettes Grinsen und ein Blick auf die Uhr mit anschließendem „oh, mach lieber langsamer“ abgewechselt. Auf der Laufstrecke war meine Schwester als Helferin eingeteilt und hat mich kräftig angefeuert. Ich habe mich jedes Mal beim Vorbeilaufen gefreut.
Allgemein habe ich mich total gefreut. Irgendwie seltsam, wie man auf der einen Seite so kopfgesteuert (Blick auf die Uhr, mach langsamer) sein kann und auf der anderen Seite so diesen Moment in sich aufsaugt… das geht wohl nur beim ersten Mal! Erster Triathlon, erste Mitteldistanz, erster Ironman… Ich glaube, ich habe die ganze Woche danach nur gestrahlt 😀 Gestrahlt habe ich auch, als ich beim Laufen meinen Kumpel Ole mit Kamera entdeckt hatte. Das war ein cooler Überraschungsbesuch mit tollen Fotos. Hier mal ein paar davon:
Und wann und wie war euer erster Triathlon? Falls irgendjemand bis hier hin gelesen hat, kann sie oder er ja gern was dazu in die Kommentare schreiben 😉
PS: Am Ende waren es unter 40 Minuten beim Laufen und ich war als zweiter der Mannschaft im Ziel. Leider war mein Startpassantrag noch im damaligen Poststreik verwickelt und somit konnte ich nicht für die Mannschaft gewertet werden (es waren die Deutschen Meisterschaften). So war das Mannschaftsergebnis „nur“ Silber 😛
PPS: 2014 hatte ich hier sogar meine erste Berührung mit dem Triathlon. Als Teil einer Staffel. Auch das war ein großartiges Erlebnis und ein Riesenspaß! Ich erinnere mich heute noch gern dadran. Und irgendwie ist es auch eine coole Geschichte zum Erzählen, aber das ein anderes Mal.