Dieses Wochenende (1. & 2.6.2019) findet in Hannover Limmer eigentlich mein erster Triathlon in 2019 statt. Gestern war bereits die Landesliga über die Sprintdistanz und der Volkstriathlon am Start und heute (Sonntag) die Langdistanz, die Mitteldistanz, Staffeln und Quadrathlon.

Warum nun eigentlich? Nun ja, ich steh in der Startliste, aber es ist mein erster DNS (Did Not Start). 🙁

Ursprünglich sollte Limmer mein erstes A-Rennen werden. Es ist eine Mitteldistanz mit relativ einfacher Strecke und wenig Anreise. Gleichzeitig ist es die Landesmeisterschaft. Nach der ganzen Verletzungs- und Krankheitsserie im Frühjahr habe ich Limmer eigentlich relativ sicher aus der Saison gestrichen. Und bis vor ein paar Tagen war das auch eine relativ sichere Entscheidung. Nach dem das Training wieder geregelt anlief, habe ich den Jahresplan neu aufgelegt.

Jahrestrainingsplan 2019

Ausgerichtet ist der Trainingsaufbau damit auf die 70.3 WM in Nizza (das A in der Grafik). Auch wenn die Strecke mir wohl nicht wirklich in die Karten spielt (mehr dazu in einem anderen Beitrag) und ich mir nicht sicher bin, ob ich da so ein Erfolgserlebnis einfahren kann. Aber hey, es ist eine Weltmeisterschaft und da dabei sein zu dürfen, ist doch auch schon was 🙂

Was heißt das nun für Limmer?

Ich habe das Trainings“jahr“ in Perioden von drei Belastungs- und einer Entlastungswoche aufgebaut. Die hohen Säulen in der Grafik sind die Belastungswochen und die niedrigen die Wochen zur Entlastung. Die höhe der Säule zeigt den in der Woche angesammelten Trainingsstress an. Im Idealfall wird der von Woche zu Woche mehr und wird dann mit einer Erholungswoche unterbrochen. Kontinuierlicher Fortschritt – dem Körper von Woche zu Woche neue Herausforderungen zur Anpassung geben. Limmer liegt damit nun mitten in einer Trainingswoche und in der Regel beinhaltet ein durchtrainiertes Wochenende mehr Trainingsstress als ein Rennen. Das Rennen bekommt also eine C-Priorität. Wenn ich also an dem Rennen teilnehme, dann ohne dafür Training zurückzustellen. Also unerholt an die Startlinie und irgendwie durchkommen, fern ab von einer „guten“ Leistung. Das ist etwas, wovon ich bisher immer Abstand genommen habe. Und bis „neulich“ war das auch diesmal keine Option und wohl habe ich mich bei alle dem nicht gefühlt: Training gerade erst angelaufen, nicht einmal triathlonspezifisch trainiert, Schuhe auf dem Rad habe ich ewig nicht mehr angezogen, was ist überhaupt das Renntempo, zu fett für den Triathloneinteiler, keine Verpflegung getestet oder überhaupt eingekauft, das Rad ist nicht vorbereitet… die Liste kann ich fast endlos fortsetzen. Wettkämpfe hatten irgendwie keinen Platz im Kopf.

Aber das Wetter wurde besser und besser und die Saison in der Region beginnt… und damit stieg die Lust und das Bewusstsein für Rennen.

Und irgendwie habe ich mich mit all diesen Dingen beschäftigt. Mal wieder anständig auf der Ernährung geachtet, das Training lief wieder an, das Gewicht ging runter, die Fitness hoch. Die Rennkleidung mal zum Testen auf dem Rad und beim Schwimmen ausgeführt. Auch der Neo passt noch.

Die Idee doch zu starten wurde im Kopf immer und immer größer!

Am Samstag starten die Kumpels der Tri-Speedys in die Landesliga Saison. Für das Rennen habe ich mich nicht gemeldet. Es stand ja ursprünglich die Mitteldistanz und jetzt Training im Plan. Eine Sprintdistanz passt gerade nicht zu den Volumenanforderungen des Trainingplans und auch die Intensität passt nicht so ganz in meinen Trainingsfortschritt und Fitnesslevel. Aber bei der Mannschaft hält sich leider auch eine Verletzungs- und Krankheitswelle. Letztes Jahr „Vizemeister“ in der Liga und dieses Jahr direkt zu Beginn eine Not genug Starter ins Rennen zu bringen. Dann haben Niklas und Tobi auch noch feuer und wollen was reißen. Kann ich da doch etwas tun? In meinem Kopf machte sich ein Gedanke breit: Der Fuß wird immer, immer besser und ich kann ihn belasten (inkl. Go vom Doc), auch wenn es keine „gute“ Leistung wird, kann es irgendwie dem Team helfen. Mit extensivem Aufwärmen, Abwärmen UND der Mitteldistanz am Folgetag kriege ich fast das nötige Volumen zusammen. Also Wettkampfverpflegung per Express bestellt und am Rad die Kette gewechselt und eingefahren. Leider quält mich nun seit dem letzten Wochenende Schmerzen in der Schulter. Irgendwie habe ich mir da was verklemmt. Am Sonntag hatte ich bereits das Schwimmen früh abgebrochen und das Schwimmen am Mittwoch war eher eine Session für die Beine. Freitag habe ich das Schwimmtraining dann ganz gelassen. Termin beim Chiropractor ist allerdings erst am nächsten Montag. Also wurde selbstständig dranrumgedoktert. Ergbnis: Irgendwie die Brustwirbel blockiert 😀 Am Samstag morgen ging erst mal gar nichts. Schmerzen im Rippenbogen, die Haltung war mies und das Atmen so eine Sache. Der Morgen war dann mit sehr, sehr viel Blackroll, Dehnen, Beweglichkeitsübungen für die Brustwirbelsäule gefüllt. Das hat sogar geklappt. Es wurde deutlich besser. Allerdings freue ich mich dadrauf, dass Montag da ein Profi sein Werk verrichtet.

Aber so ganz konnte ich mich noch nicht von der Frage: „Willst du am Wochenende Triathlon und ist das sinnvoll?“ befreien.

Testweise bin ich ungeplant den Morgen ins Schwimmbad. Nur ein paar Bahnen, fühlen was die Schulter so sagt. Deutlich besser! …aber bei harten Abdrücken im Wasser sticht immer wieder ein Schmerz in die Schulter. Irgendwie durch die Schwimmstecke werd ich doch aber sicher durchkommen? Ich verschiebe die Entscheidung und fahre nachhause. Zuhause schreib ich mit WhatsApp mit einem Vereinskumpel, welcher in Limmer dieses Jahr seine erste MD macht. Er fragte noch nach den letzten Tipps. Wir gehen das Rennen durch. Meine Lust auf Triathlon steigt und steigt. Ja ich will Triathlon. Aber ergibt das Sinn für den Rest des Jahres? Ich mache eine Pro/Contra-Liste:

ProContra
Ich habe Bock auf Triathlon!Training geht flöten
Das Rennen ist bereits bezahltDie Schulter ist ein Risiko
Die Brustwirbelsäule ist ein Risiko (hält die 90km in der Aeroposition?)
Fuß und Becken sind noch nicht bei 100% – ein Halbmarathon als Koppellauf könnte die Fortschritte kaputt mache
Einen Halbmarathon bin ich selbst solo und locker schon länger nicht mehr gelaufen
Keine spezifische Radvorbereitung (Renntempo, Verpflegung, etc.)
Keine passende Laufvorbereitung (Distanz, Renntempo)
Überhaupt nicht erholt – die Woche komplett durchtrainiert
Ich könnte mich Alternative im Elm um das Abfahren mit dem Zeitfahrrad kümmern (Stichwort Nizza)

Die Liste ist nüchtern betrachtet eindeutig. Aber „Ich habe Bock!“ und „das ist bezahlt!“ sind schon zwei starke Argumente und Antreiber 😀 Aber nach ein paar Unterhaltungen mit Freunden war dann klar: Lieber kontrolliertes Training statt riskantes Rennen. Der Rest der Saison wird meins! Eine Mitteldistanz sollte man doch schon irgendwie ernst nehmen!

Ab Peine geht’s dann los – ich bin heiß!

Damit wird die Kurzdistanz in Peine mein erster Triathlon in 2019. Passend liegt die terminlich auch in einer Ruhewoche. 🙂 Ein Schelm wer da an „Absicht“ denkt… 😛

Und wie geht es dann weiter?

Die Entlastungswoche im August passt perfekt zum Termin NordseeMan in Wilhelmshaven (eigentlich ein schönes Rennen – und da war meine erste MD!) Samstag wäre die Liga und Sonntag die Mitteldistanz. Da sind mehrere Szenarien denkbar. Samstag Liga und Sonntag zuhause trainieren oder Samstag Liga und Sonntag MD oder nur Sonntag MD. Es gibt für alles ein Für und Wider. Für Liga: Einfach Bock mit den Jungs Triathlon zu machen. Für MD: hier war meine erste MD. Bis dahin sollte ich ja weitestgehend fit sein und die Strecke liegt mir. Es könnte also ein sehr gutes Rennen werden. Das ist für Nizza schon mal gut fürs Ego und im Zweifel hat man was postives auf der Haben-Seite. Was spricht gegen die MD: Der Kumpel der dort auch starten wollte ist leider gesundheitlich angeschlagen und kann dieses Jahr nicht an Sport denken – allein ist doof. (Da erscheinen meinen Wehwehchen ja doch als Kleinigkeiten die man managen kann!)

Wenn ich „seriös“ der Planung folge, dann ist Stuhr – wie Limmer – leider mitten in einer Belastungswoche. Hier will ich aber noch nicht „Nö“ sagen. Ich habe irgendwie total Bock mit der Mannschaft an den Start zu gehen. Und möchte da dem ein oder anderen etwas zurückgeben. Mein Frühjahr war eher deprimierend und es gab den ein oder anderen, der einen immer wieder ein bisschen aufgebaut hat. Ich gucke einfach wie sich die Vorbereitung und alles ergibt und Entscheide rechtzeitig.

Damit wären es ganze drei Triathlons: Peine, Wilhelmshaven und Nizza… Irgendwie brauch ich ja ein gewissen „Return on Investment“. Aber hey, drei Rennen mit viel Freude ist doch viel Return für die ganzen Trainingsstuden… oder? 😉

Denn eins hat mir das Beschäftigen mit der Rennfrage am Wochenende gezeigt: Ich habe verdammt Bock auf Triathlon!

PS: Das Wochenende am 13. und 14. Juli liegt auch mitten in einer Ruhewoche. Da könnte man auch noch mal nach einem Rennen gucken… Hat jemand Vorschläge oder Ideen?

Ein Kommentar zu „Wasserstadt Limmer Triathlon 2019 (und die Saison 2019)

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